Dieses Juniwochenende stand in Gosau ganz im Zeichen der Naturwissenschaften und der Landesausstellung rund um die Schleifsteinbrüche und Löckernmoos.
Fachleute aus den Bereichen Geologie, Biologie und Tourismus wurden von "GEOWAG" Obmann Ing. Siegfried Gamsjäger zu Vorträgen, Tagung und Exkursionen eingeladen.
Am Freitagabend sprach der Geologe Dr. Gerhard Mandl über die Entstehung der Gosau, vom Tethysmeer zum Gosaukamm. Viele, auch aus der Umgebung, erlebten eine spannende Reise durch die Zeit. Steine werden oft nur als graues Beiwerk, über die man geht und sich dabei Blasen holt, erlebt. Doch an diesem Abend begannen die Steine zu leben. Sie erzählen Geschichte - sei es, dass man sie aus großer Höhe betrachtet oder im Elektronenmikroskop untersucht. Sehr häufig sind eingelagerte Haifischschuppen, kleine Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere zu entdecken.
Der Gosaukamm war ein Riff, gebildet von kalkbildenden Organismen wie Korallen, Muscheln und Schnecken. Die sanftabfallende Westseite nach Salzburg reichte ins Meer. Der Dachstein hingegen war eine Lagune, hier lagerte sich der Dachsteinkalk ab.
Eindrücklich erklärte Dr. Mandl die Verschiebung der Erdplatten, wie sich dadurch die Erdschichten falten und sich das Salzgestein zum Beispiel im Plassen einlagert.
Wenn der Gosauer Bürgermeister auch Herr über die "Gosauschichten" wäre, könnte er von Tirol bis zu den Karpaten regieren.
Der Dachstein: eine vielfältige Urlandschaft