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Gletscherbericht von Franz Schöffmann

MESSBERICHT WESTLICHE DACHSTEINGLETSCHER

Messungen durchgeführt am Donnerstag, 3. September, und Freitag, 4. September 2004 von Franz Schöffmann und Mag. Klaus Reingruber
Letzter Messbericht: 14. November 2003

Durchschnittliche Längenänderung
Großer Gosaugletscher: - 0,60 m (7 Marken)
Schneelochgletscher: - 3,08 m (4 Marken)

Beim Blick auf die Messmarken-Werte zeigen sich sowohl der Große Gosaugletscher als auch der Schneelochgletscher nach Rückzugsrekorden im Vorjahr heuer relativ stabil. Sie folgen damit dem gewohnten Rhythmus: Einem Jahr mit hohem Rückzugswert (2003) folgt eines mit niedrigem.

Die heuer eingemessenen Werte zeigen im Vergleich zum 20-Jahres-Mittelwert (1984 bis 2003) auf:
Der Große Gosaugletscher liegt mit -0,60 m deutlich unter dem 20-Jahres-Wert von -4,64 m,
der Schneelochgletscher mit -3,08 m deutlich über dem 20-Jahresschnitt von -2,20 m.

Beim Gosaugletscher gab es bei 6 von 7 Marken sogar einen leichten Vorstoß, der sich aber durch den großen Rückgang bei der P-Marke (die unmittelbar neben dem ehemals linken, aber nicht mehr vorhandenen Zungenlappen liegt) insgesamt ins Minus verkehrt.
Ähnlich verhält es sich beim Schneelochgletscher - dort sorgt der große Rückzugswert bei der B-Marke (orografisch ebenfalls links gelegen) für ein durchschnittliches Minus. Bemerkenswert ist weiters, dass der an drei Seiten durch Felswände geschützte und wesentlich kleinere Schneelochgletscher nach dem Vorjahr zum zweiten Mal den Großen Gosaugletscher im Rückzugswert übertrifft.

Die relativ stabilen Durchschnittswerte bei den Längenänderungen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Gletscher enorm an Dicke verlieren - was zwar durch Messungen (noch) nicht dokumentiert ist, wohl aber bei Vergleichsaufnahmen oder bei den Messmarken deutlich wird. Zum Beispiel beim Großen Gosaugletscher: Im Vorjahr war von der Messmarke M 97 aus der Dachsteingipfel erstmals sichtbar - heuer sank (rund 100 m vom Gletscherrand entfernt) die Eisdicke weiter um geschätzte 3 m. Auch im Nährgebiet nimmt die Dicke enorm ab: Besonders deutlich werden die Verluste, wenn man die Übersichtsaufnahme 2004 mit jener von 1985 vergleicht.

Die Dachsteingletscher im 20. Jahrhundert

Detailaufnahme des Gletscherrandes von der Marke D02 aus gesehen - im Vergleich dazu die Aufnahme vom Vorjahr 2003 (rechts). Der Rückgang beträgt lediglich -0,50 m, aber der Vergleich macht den Dickenverlust deutlich, der bei diesem Gletscher eklatant ist.

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