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Die Dachsteingletscher schmelzen weiter, 15. Oktober 2008

Der Gosaugletscher mit Dachstein Sommer 2008

Bericht und Fotos der Gletschermessung Grosser Gosaugletscher und Schneelochgletscher
von Mag. Klaus Reingruber, Blue Sky Wetteranalysen

Anfang September wurde im Bereich des Gosaugletschers die schon traditionelle Gletschervermessung für den Bericht des Österreichischen Alpenvereines (www.alpenverein.at) durchgeführt.
Die Dachsteingletscher gehen nach wie vor zurück wenn gleich die Rückgangsraten im letzten Jahr nicht ganz die Extremwerte vergangener Jahre erreichten. Wie kann dies begründet werden?

Klima
In den letzten Monate herrschte teilweise „gletschergünstiges Wetter“, d.h. im Sommer gab es 2-3 Episoden in denen der Gletscher mit Schnee bedeckt war, diese mehrtätigen kühleren Phasen mit Schnee schützen den Gletscher vor Sonneneinstrahlung und somit Abschmelzung.  Der letzte Winter entwickelte sich im Hochgebirge (im Flachland merkte man davon nichts) als sehr schneereich und somit war das Eis bis in den Juni hinein geschützt.
Wie in den letzten Jahren war auch heuer der Frühsommer wieder sehr heiß und so ware die meterhohe Schneedecke im Juli bereits wieder verschwunden.

Foto oben: Mag. Klaus Reingruber bei der Messmarke Sommer 2006
Foto unten: der gleiche Standort im Sept. 2008

Relief
Gerade am Gosaugletscher ist der Rückgang des Eises stark vom Untergrund beeinflusst, derzeit zieht sich der Gletscher hinter einen Felsrücken zurück und so ist der Längenrückgang von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich. Der Randbereich ist stark zerfurcht und besteht gerade im westlichen Bereich aus abrutschenden Blöcken welche aber noch dem Gletscherkörper zugerechnet werden, stellenweise kommt es dadurch sogar zu kleinen „Vorstößen“
Im Mittel über 8 Marken kann der Gosaugletscher zwar als stationär betrachtet werden (+- 0), der Verlust in der Eisdicke ist aber nach wie vor extrem und liegt im unteren Bereich bei einigen Metern pro Jahr.

Rückgangsraten:
Grosser Gosaugletschter + -0 Meter,
Schneelochgletscher -8,5 Meter


Holzpegel auf dem Gosaugletscher im Juni 2008
ausgeaperter Messpegel auf dem Gosaugletscher im September 2008
der Gletscher rinnt davon

Um diesen Verlust in der Eisdicke auch am Gosaugletscher  messen zu können wurde im Jahr 2007 ein Holzpegel 8 Meter tief in das Eis gebohrt, an diesem kann der Eisverlust direkt abgelesen werden. Vom 28.06. bis zum 08.09. schmolzen exakt 350 cm Eis davon.
Wie stark die Abschmelzung in den Sommermonaten nach wie vor ist kann man auch anhand des Zustandes der Gletscheroberfläche sehen, diese ist zerfurcht und von mäanderförmigen Wasserrinnen durchzogen. Auffällig ist auch die Zunahme des Schuttes auf der Gletscheroberfläche, ein Hinweise auf die steigende Steinschlagtätigkeit, bzw. das Nachrutschen der seitlichen Gesteinsmassen.

Am Schneelochgletscher hält der Trend weiter an, die Rückgangsrate liegt bei -8 Meter und auch hier ist das zunehmende Abflachen des Eiskörpers zu beobachten, ein riesiges Gletschertor reicht bis weit (ca. 20 Meter) in das Innere.

Resümee: Der langjährige Trend hält weiter an wenn auch mit Schwankungen, durch das „gletscherfreundliche“ Wetter wurden die extremen Rückgangsraten der letzten Jahre nicht erreicht. Trotz sehr großen Schneehöhen im Winter hat sich aber insgesamt die Situation nicht entspannt, jährlich gehen am Dachstein nach wie vor Millionen Kubikmeter Wasser „den Bach runter“.

riesiges Gletschertor am Gosaugletscher
Schuttablagerung auf dem Gletscher
der dahin schmelzende Schneelochgletscher

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