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Das Wiesmoos - ein neues Landschaftsschutzgebiet in Oberösterreich

Ein Beitrag von Mag. Michael Brands, erschienen im  Informativ" Dezember 2004,
Magazin der Naturschutzbundes OÖ

Derzeit gibt es in Oberösterreich etwa 120 Schutzgebiete unterschiedlicher Kategorien und Größe. Landschaftsschutzgebiete nehmen von dieser Anzahl jedoch nur einen bescheidenen Anteil ein. Lediglich 12 Gebiete wurden bislang als Landschaftsschutzgebiet verordnet. Das Wiesmoos reiht sich nun als dreizehntes Gebiet in diese Schutzgebietskategorie ein.

Landschaftsschutzgebiete
Entsprechend §11 des oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetzes 2001 muss es sich hierbei um Gebiete handeln, die sich wegen ihrer besonderen landschaftlichen Eigenart oder Schönheit auszeichnen oder durch ihren Erholungswert besondere Bedeutung haben. In einer Verordnung werden bewilligungspflichtige Maßnahmen festgelegt, welche über die im Gesetz ohnehin bereits festgelegten naturschutzrechtlichen Bewilligungspflichten hinausgehen. Ziel dabei ist es, auf lokale Notwendigkeiten zur Bewahrung des Schutzzweckes konkret eingehen zu können.Wie auch bei Naturschutzgebieten wird bereits im Vorfeld der Erklärung zum Landschaftsschutzgebiet ein intensiver Kontakt mit den Grundeigentümern und Nutzungsberechtigten gepflegt, um das Schutzgebiet dann im Einvernehmen verordnen zu können.

Das Wiesmoos
Dieses Almgebiet befindet sich in der Gemeinde Gosau zwischen dem Gosau- und dem Weißenbachtal auf einer Seehöhe von etwa 1.360 m.
Die Vegetation ist auf engem Raum ausgesprochen vielgestaltig und morphologisch bedingt eng ineinander verzahnt. Erwähnenswert sind vor allem die Quellfluren und Niedermoorbereiche. Der Süd- und Ostteil wird vorwiegend von einem Braunseggensumpf (Caricetum nigrae) eingenommen. Im Westteil hingegen findet sich ein Davallseggensumpf Caricetum davallianae). An naturschutzfachlich besonderen Pflanzenarten sind Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Breitblatt-Wollgras (Eriophorum latifolium), Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) sowie Wald-Soldanelle (Soldanella montana) zu erwähnen.
In der Senke treten mehrfach Quellen zu Tage. Hier haben sich die Vermoorungsbereiche gebildet. Das aus den Quellen austretende Wasser überrieselt Teilflächen, sammelt sich zu kleinen Rinnsalen und verschwindet wieder in Karstformationen. Erwähnenswert sind mehrere tiefe Dolinenschächte, die dazu beitragen, diesem Almgebiet ein charakteristisches Erscheinungsbild zu verleihen.
Teilbereiche des etwa 19 ha großen Gebietes hätten jedenfalls die Eignung zur Feststellung als Naturschutzgebiet gehabt, was deutlich strengere Schutzbestimmungen bedeutet hätte. Bei einer gesamtheitlichen Betrachtung wurde jedoch bereits im Vorfeld entschieden, hier dennoch ein Landschaftsschutzgebiet einzurichten und die Bewilligungspflichten derart zu formulieren, dass ein bestmöglicher Schutz bei gleichzeitig weiterbestehenden Entwicklungsmöglichkeiten im Sinne des Naturschutzes gewährleistet ist.
Als lokales Problem für die naturschutzfachlich bedeutenden Vegetationsgesellschaften ist die Beweidung zu nennen, sofern sie zu intensiv betrieben wird. Doch auch das Gegenteil, also die Aufgabe der Beweidung hätte negative Folgen, da unweigerlich Verbuschung und in Folge Verwaldung einsetzen würde und somit der Schutzzweck dieses Landschaftsschutzgebietes gefährdet wäre. Daher wurde im Vorfeld der Unterschutzstellung mit dem Grundeigentümer, den Österreichischen Bundesforsten, und den Almweideberechtigten vereinbart, die traditionelle Beweidung nicht einzuschränken, jedoch die Möglichkeit festgelegt, sensible Moorbereiche auszuzäunen um die daraus resultierenden Effekte untersuchen zu können.

Michael Brands

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