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OÖ Rundschau 30.7.2003

BILDUNGSPROJEKT / Regionalmanagement unterstützt "wir machen www.gosaunet.at"

Jede Altersgruppe und das halbe Dorf ist dabei

SALZKAMMERGUT / Mit dem Internetaufruf "Tausche Urlaubstage in Gosau gegen die Erstellung einer Homepage" hat im Jahr 1999 alles begonnen. Die Folge dieses Aufrufs ist nicht nur die Homepage www.gosaunet.at, sondern ein beachtenswertes Bildungsprogramm. Anlass des Aufrufes war der Wunsch des Gosauer Frauentreffs zu seinem 10-jährigen Bestehen 2001 eine eigene Homepage zu erstellen. Schnell fand sich eine Webdesignerin, Hannelore Salm aus Linz, die gemeinsam mit den Frauen, allen voran Anni Ringer mit ihrem Team, eine Homepage gestaltete. Den Frauen war dies noch nicht genug, sie wollten ihre Homepage auch selber warten und so entwickelte sich diese zu einem Bildungsprojekt. Erste Schulungen wurden trotz Anfangsschwierigkeiten - die Frauen brachten ihre eigenen PCs zu den Kursen mit - durchgeführt und die Homepage wurde rasch zu einer wichtigen Plattform für Gosauer Vereine und Zimmeranbieter. Besonders Frauen die keinen Zugang zu Bildung haben sollten Schulungs- und Anwendungsmöglichkeiten neuer Informationstechnologien erhalten, so das Ziel.

Schließlich organisierten sich die ehrenamtlich tätigen Frauen zu dem Verein "wir machen www.gosaunet.at" und begannen ihr Bildungsangebot zu erweitern. Eine Mädchengruppe wurde gegründet und auch Kurse für Senioren werden seit letztem Jahr angeboten. Im Februar 2003 entschied man sich zu einer Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement Gmunden, dass nun das Projekt professionell unterstützt. Besonders die entlegene Lage der Gosau macht es wichtig mobile und flexibel angelegte Bildungsangebote anzubieten, betont die Projektleiterin Anni Ringer, denn "Gmunden ist halt doch ein Halbtagesausflug." Außerdem könne man dadurch, dass die Kurse in Kleingruppen abgehalten und die Teilnehmer individuell betreut werden Schwellenängste noch besser abbauen.

Heute ist die Homepage www.gosaunet.at eine zentrale Informationsquelle für Einwohner, weggezogene Gosauer, aber auch für Touristen, denn neben Veranstaltungsberichten werden auch Zimmerverzeichnisse geboten und Wanderungen beschrieben. Bis zu 900 Besucher kann die Homepage täglich verzeichnen, und bis auf das Layout und komplizierte Programmierungen wird alles von den Frauen selbst gemacht.

Als nächsten Schritt planen die "Gosaunetterinnen" die Errichtung eines "IT Service-Treffs." Dieser soll vom Einheimischen bis zum Touristen jedem zur Verfügung stehen. Zwei Teilzeitbeschäftigte sollen den Service-Treff betreuen.

Auch der Gosauer Bürgermeister Gerhard Gamsjäger zeigt sich von dem Projekt begeistert, jede Altersgruppe und das halbe Dorf treffe sich bei "wir machen www.gosaunet.at." Betreiben die Frauen ihr Projekt weiterhin so erfolgreich, wird man wohl bald von Gosau als der IT-Hochburg des Salzkammergutes sprechen.

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